Am vergangenen Dienstag 26. Oktober 2021 fand im Club Manufaktur eine Podiumsdiskussion mit allen OB Kandidaten statt. Veranstaltet gemeinsam mit dem Kulturforum Schorndorf, dem Jazzclub session 88 Schorndorf und dem Figuren Theater Phoenix. Danke dafür!
Kultur verbindet. Kultur bringt uns zusammen. Da hat Thomas Milz vom ZVW in seinem Artikel über dieses Veranstaltung wohl etwas missverstanden, denn ich habe selten so etwas selbstgefälliges und arrogantes gelesen. Sein Artikel spaltet, anstatt zu verbinden.
Sehr geeherter Herr Milz,
Sie stellen mich - und meiner Meinung nach - auch die anderen OB Kandidaten als "Kunst affine Kulturbanausen" dar und das, weil wir die Arbeit der einzelnen Einrichtungen gelobt haben? Oder weil der eine Kandidat in einer Band trommelt, der andere einen Bruder hat der Saxophon spielt, oder ich Black Sabbath vor der Künkelin-Halle gehört, aber leider nicht gesehen habe.
Was soll dieser "Hochkulturelle" Hohn und Spott?
Sie schreiben weiter: "Schließlich die Frage, was die Bewerber am meisten an der Schorndorfer Kulturszene beeindruckt. Unisono kam als Antwort: die Vielfalt. Alles gut also. Wer wollte da die Kandidaten mit den gegenwärtigen kulturellen Herausforderungen konfrontieren, die unsere Gesellschaft zu zerreißen drohen? Was Kulturschaffende umtreiben kann – etwa die Gefahren der Digitalisierung für die Künstler wurde an diesem Abend eher nicht angetippt". Frage: Was geht uns als OB Kandidaten die Digitalisierung der Künstler an? Das verstehe wer will.
Und weiter: "Aber war da nicht noch was? Aber ja doch: das immer wieder aufgeschobene Bauvorhaben Stadtbücherei, ein interkulturell dialogisches, offenes Medien-Kompetenz-Zentrum. Aber wer wollte da drüber reden? Niemand! Jedenfalls keiner der Kandidaten wollte es von sich aus anfassen".
Warum auch? Es war noch nicht einmal ein Vertreter:in der Stadtbücherei anwesend, der oder die dieses Thema hätte zur Diskussion bringen können, wenn nicht sogar müssen. Wo ist jetzt hier das mangelnde Interesse zu suchen? Wenn ich etwas möchte, muss ich es vorantreiben und auf den Tisch bringen. Im Club Manufaktur war die Gelegenheit der Verantwortlichen der Stadtbücherei. Wenn nciht hier wann dann?
Sie schreiben weiter: "Stattdessen Geplauder: Kultur ist Kitt der Gesellschaft, darf auch mal kritisch sein. Kultur ist kein Luxus, hält die Gesellschaft zusammen. Was man halt sagt, wenn man OB werden will."
Dies ist einfach eine Unverschämtheit. Ich habe gesagt was ich über die Schorndorfer Kulturszene denke und so taten es die anderen Kandidaten. Uns jetzt zu unterstellen, man tut dies wegen Wählerstimmen ist eine Frechheit. Hätten wir sagen sollen, wir kürzen die Etats durch die gegenwärtige finanzielle Lage um mindestens 50%? Wären wir dann glaubhafter in Ihren Augen, Herr Milz?
Mit solch einem Artikel spalten Sie die Gesellschaft und tun der Kultur in Schorndorf nichts Gutes. Es ist nur gut, dass wir wirklich die Kulturszene als äußerst wichtig, vielfältig, verbindend und förderungswürdig halten. Wählerstimmen hin oder her! Ansonsten würde der Vorhang fallen!
Horst Zwipp www.horstzwipp.de
Comments